Kindergarten Otjekongo
Am Lagerfeuer in Afrika werden Geschichten erzählt, die abenteuerlichsten Pläne geschmiedet und die Welt verändert. Sind die Ideen am nächsten Morgen auch noch gut, dann werden sie angepackt und so entstand 2009 der Kindergarten Otjekongo.
Mit der Geburt von Lilli wurde auch die Idee eines Farmkindergartens auf der Farm von Gero und Doro Diekmann geboren.
Immer mehr Mütter auf den Farmen gehen einer regelmäßigen Arbeit nach und die Kinder sind in dieser Zeit nicht optimal betreut oder beeinträchtigen stark die Arbeit. Außerdem ist eine vorschulische Bildung und Förderung der Kinder sehr wichtig für einen optimalen Start in der Schule und damit Grundsteinlegung für ihre berufliche Entwicklung und Unabhängigkeit. In Namibia besteht eine Schulpflicht. Seit einigen Jahren müssen die Eltern kein Schulgeld mehr bezahlen, aber eine einheitliche Schulkleidung ist vorgeschrieben.
Cathleen König, eine junge Frau aus Erfurt, nahm 2008 eine 3-monatige Auszeit von ihrem Job und entwickelte das Konzept für die Gestaltung des Kindergartens und schuf in liebevoller Weise ein wunderbares Paradies für die Kinder im Alter von 1 bis 6 Jahren.
Die Einweihung und Inbetriebnahme des Kindergartens und das Anlernen der Erzieher war die Aufgabe von Sylvia Fischer bei ihrer Reise im Februar und März 2009 nach Namibia. Es war eine tolle Herausforderung und etwas völlig Neues für Alle, diesen Kindergarten in Schwung zu bringen. Das Interesse war so groß, dass sogar der ehrenwerte Councillor Kaujeua (ähnlich Landrat) und die Direktorin der benachbarten Grundschule Amanda Groenewald zur fröhlichen Einweihungsfeier kamen.
Von anfänglich 12 Kindern wächst die Anzahl der Knirpse in den kommenden Jahren auf mehr als 35. Zu Beginn wechseln die Betreuerinnen der Kinder mehrmals, aber seit 2012 kümmert sich Miriam mit verschiedenen Helferinnen um die stets zunehmende Kinderschar. Die Kinder lernen hier die ersten Buchstaben, Zahlen, Farben, Formen, Lieder und die wichtigsten Grundlagen der Hygiene.
Im Januar 2014 kommen die ersten Kindergartenkinder der Farm Otjekongo in die Schule und haben dort dank ihrer vorschulischen Kenntnisse einen guten und leichteren Start. Normalerweise haben die Farmkinder in diesem Alter noch keinen Stift in der Hand gehalten, kennen weder Zahlen noch Buchstaben und haben noch nie an einem Tisch gesessen. Durch ihre Erfahrungen und das Lernen im Kindergarten haben sie nun gute Voraussetzungen und viele Vorteile.
Schon 2016 ist das Kindergartengebäude in einem sehr schlechten baulichen Zustand und für die stets wachsende Zahl der Kinder nicht mehr geeignet. Die Farmerfamilie Diekmann entscheidet sich mit der finanziellen Hilfe unseres Vereines und eines anderen großen Unterstützers für einen Neubau des Gebäudes mit der Einweihung 2018.
Bis heute liegen uns die Kinder der Farm Otjekongo besonders am Herzen, denn hier begann unsere Hilfe als Verein Lilli e.V. Wie groß sie doch alle geworden sind! Einige Kinder besuchen weiterführende Schulen und werden es vielleicht einmal schaffen, eine Berufsausbildung zu machen und damit die Grundlagen für ein selbstbestimmtes Leben zu schaffen.
Wir freuen uns immer wieder auf unseren Besuch dort und unterstützen den Kindergarten finanziell, aber auch mit Lern- und Spielmaterial und Lebensmitteln bei unseren Besuchen vor Ort.