Lange hatten die Mitglieder unseres Vereines einen Besuch von Lilli in Deutschland gewünscht und vorbereitet. Dabei gab es sowohl in Deutschland und in Namibia einige Hürden zu meistern und eine Unmenge an Papierkram zu erledigen. Aber mit viel Elan und der Unterstützung von Lillis ehemaliger Kindergärtnerin in Namibia, Birgit Hausmann, hatten wir alle Formalitäten geschafft. Am 2. Mai 2017 begann Lillis großes Abenteuer und eine aufregende und interessante Reise nach Deutschland, auf die sie sich schon soooooo sehr gefreut hatte.
Hier nun ein paar Eindrücke von Lillis Zeit bei und mit den Mitgliedern unseres Vereines.
Zunächst gab es ein herzliches und stürmisches Wiedersehen bei der Ankunft in Frankfurt auf dem Flughafen. Lilli hatte ihren ersten Flug sehr gut und ohne jegliche Probleme oder Angst überstanden. Man kann sich nur vage vorstellen, was solch ein Erlebnis für das kleine Mädchen, das die ersten Lebensjahre auf einer abgelegenen afrikanischen Farm gelebt hat, bedeutet.
Dann ging die Fahrt nach Gößnitz, die unser Vereinsmitglied Andreas Gehlmann übernommen hat
Die ersten Tage werden erst mal zur Eingewöhnung und dem Kennenlernen der Umgebung, verschiedener Mitglieder (Kristin und Kai Lurtz, Gisela Fischer, Anja Günther, Hartmut Günther u.v.m.) und Dinge genutzt. Schnell wurde allen klar, dass Lilli ein ganz aufgewecktes und intelligentes Kind ist und wir, wie geplant, einige Ausflüge, Veranstaltungen und Besuche mit ihr machen können.
Am 7. Mai trafen sich die Mitglieder unseres Vereines zum Sortieren von Hilfsgütern in Gößnitz und Lilli war mittendrin und hatte viel Spaß. Lilli hat gleich eine neue Freundin gefunden und an diesem Tag viele Mitglieder kennengelernt.
Beim Namibiavortrag in der Stadthalle Gößnitz konnten wir interessierten Einwohnern und auch unserem Bürgermeister Wolfgang Scholz und dem Schmöllner Beigeordneten Klaus Hübschmann mehr von Land und Leuten und unseren Hilfsprojekten in Lillis Heimat berichten. Auch der bisherige Lebendsweg von Lilli wurde in vielen Bildern gezeigt. Viele davon hat auch Lilli an diesem Tag zum ersten Mal gesehen und heftig gestaunt.
Ein erster großer und lustiger Ausflug führte Lilli und unsere Vereinsmitglieder Angelika Fischer und Frank Westphal in den Freizeitpark Plohn. So etwas war ja absolutes Neuland für Lilli. Aber alles wurde ausprobiert und hat ihr ganz viel Spaß gemacht.
Und dann gab es auch gleich noch den ersten Kinobesuch für Lilli, die ja inzwischen perfekt deutsch spricht und der der Film gut gefallen hat.
Mit Mara Alexandra aus Riesa, die Liilli von einem Aufenthalt in Namibia kennt, hatte Lilli dann einen lustigen Nachmittag im Altenburger Inselzoo und beim Rudern auf dem großen Teich. Die beiden Mädels verstehen sich sehr gut und sind, wie man sieht, "dicke" Freunde.
Das nächste große Erlebnis war ein Tag bei unseren Mitgliedern Eveline und Bernd Meyer in Nitschareuth mit vielen schönen Spielen, leckerem Essen und einer großen Schnipseljagd.
Besonders viel Spaß hatte Lilli natürlich mit den Kindern der Familie. Berührungsängste kennt Lilli nicht und ist überall mittendrin.
Und dann ging es in die Großstadt Leipzig zu unseren Mitgliedern Andrea Glase und Frank Dehmel. Ein paar Stunden war Lilli eine kleine Hilfe für die Tagesmutti Andrea und völlig begeistert von den Knirpsen. Dass beruhte aber auch auf Gegenseitigkeit und die Kleinen hatten Lilli, wie man sieht, schnell in ihre Herzen geschlossen.
Einen tollen Nachmittag und Abend verbrachte Lilli dann am Cospudener See mit Andrea, Frank und Hund Bella.
Und irgendwann ... es dauert wirklich lange ...ist dann auch eine Lilli mal müde…
Wie man sieht, hat Lilli dann fleißig beim Umzug unserer Mitglieder Kristin und Kai Lurtz in Leipzig „geholfen“.
Der nächste „große“ Tag für Lilli war dann am 17. Mai ein Ausflug in die schöne Stadt Greiz mit Besuch beim Bürgermeister Gerd Grüner und bei den Kindern der Goethe- und der Elstertalschule.
Da staunten die Schülerinnen und Schüler in der Greizer Elstertalschule! Lilli, das kleine kakaobraune Mädchen kannten sie nur von ihrer Schulwandzeitung oder aus dem Internet. Und nun war Lilli in echt da.
Wir waren außerdem bei Freunden aus Sambia und bei unserem Mitglied Wolfgang Baumgarten und seiner Frau. Den ganzen Tag gab es reichlich leckeres Essen und Eis. Der Tag endete mit einem fröhlichen Badespaß und noch einmal neuen Freunden im Wibalu in Werdau.
Mit Angelika Fischer war Lilli im Schmöllner Kindergarten Kastanienhof und hatte dort einen fröhlichen Nachmittag.
Und dann haben wir Lillis ehemalige Kindergärtnerin Birgit Hausmann und Familie in Leipzig abgeholt. Familie Hausmann, die in Namibia lebt, hat Lilli mit nach Deutschland und auch wieder zurück nach Namibia gebracht. Unser Mitglied Robby Günther hat uns an diesem Tag etwas durch Leipzig geführt und ein leckeres Essen gab es natürlich auch.
Und dann gab es auch noch Spaß im Garten, viele Besuche, eine liebe Oma Gisela für Lilli, ein Fotoshooting und, und, und…
Am 20. Mai war dann unser Afrikaabend und Lilli natürlich die Hauptperson dieses Events. Lilli hatte viel Freude und einige Spielkameradinnen und einen sehr schönen Mädelsabend.
Und natürlich war dies auch wieder ein schöner gemeinsamer Abend für alle Mitglieder mit neuen Informationen zu den Projekten, mit leckerem Essen und einer großen Tombola. Zu Gast bei diesem Fest war in diesem Jahr auch der Gößnitzer Bürgermeister Wolfgang Scholz mit seiner Frau, die sich sehr beeindruckt von der Arbeit unseres Vereines zeigten.
Viele Mitglieder unseres Vereines lernten Lilli erst an diesem Abend kennen und waren begeistert von dem unkomplizierten, lebhaften und sehr kommunikativem Mädchen.
Die letzten Stunden von Lillis Aufenthalt in Deutschland vergingen dann sehr schnell mit verschiedenen kleinen Aktivitäten und dann musste auch schon der große Koffer gepackt werden. Lilli hat natürlich eine Unmenge an Geschenken bekommen und so viel es irgendwie ging auch mit nach Namibia genommen.
Es gab noch ein großes gemeinsames Frühstück mit Vereinsmitgliedern am Vereinssitz in Gößnitz, eine Runde Minigolf im Eiscafe „Bravo“ in Vollmershain mit Luisa und einen fröhlichen Mädelsnachmittag mit Jasmin aus Otjiwarongo und Lina aus Leipzig.
Am 22. Mai 2017 mussten wir dann Abschied nehmen von Lilli in Gößnitz und am Flughafen in Frankfurt.
Das war natürlich nicht ganz einfach.
Aber Lilli, die immer zur gerade aktuellen Bezugsperson (in diesem Fall Sylvia Fischer) Mama sagt, meinte:
"Mama, wir weinen nicht!"
und so wurde es dann auch ein fröhlicher Abschied mit der Hoffnung auf ein baldiges Wiedersehen in Namibia.
Lilli hat alles sehr gut gemeistert und verkraftet.
Lilli hat die Zeit in Deutschland ausgezeichnet gefallen, sie hat sehr viel erlebt und gelernt. Sie hat sich allem ohne Probleme angepasst, ist auf die Menschen fröhlich und offen zugegangen, hat alles Neue mit viel Interesse und ohne jegliche Angst aufgenommen. Alle Menschen und auch wir waren immer wieder überrascht, wie schnell Lilli alles begreift, jede Herausforderung ihr Freude macht und was sie doch für ein erstaunliches kleines Persönchen ist. Die Reise hat ihrer Entwicklung und auch ihrer Arbeit in der deutschen Schule in Otjiwarongo sicher sehr gut getan und sie möchte natürlich gern und bald wieder zu den Mitgliedern von Lilli e.V. kommen.
Hier war sie unser kleiner „Star“ und hat das in vollen Zügen genossen und uns viel Freude gemacht.
Lilli hat sich in Namibia wieder gut eingewöhnt und sie hat ihre einzigartige Reise sehr gut verarbeitet. Gern möchte sie wieder zu Besuch nach Deutschland kommen.
Lillis Reise wurde nicht von Spendengeldern oder Mitgliedsbeiträgen finanziert!