Schon zur schönen Tradition für unseren Verein ist ein jährlicher Vortrag vom Afrikaexperten und Individualreiseveranstalter Carsten Möhle aus Namibia geworden.
Unser Verein hatte dazu alle Interessierte am 29.4.2013 ins Eiscafe Bravo nach Vollmershain eingeladen und Viele kamen, um mit auf eine spannende und lustige Safari zu gehen.
Zu Beginn gab es einen kleinen aktuellen Bericht über den Stand der Projekte unseres Vereines in Namibia
Aber dann Begann die Reise um den Lake Malawi mit vielen Informationen, aufregenden und fröhlichen Geschichten, die der „Normalreisende“ sicher so nicht erlebt.
Der Lake Malawi ist das warme Herz Afrikas. Der Name Malawi bedeutet "flammendes Wasser" und spielt auf die Lichtreflexe des Sonnenlichts auf dem Malawisee an.
Mit etwa 600 km Länge, durchschnittlich ca. 50 km Breite und bis zu 700 m Tiefe ist der Malawisee der drittgrößte See Afrikas. Das "ostafrikanische Meer" ist neunmal so lang wie der Bodensee. Drei Länder teilen sich das Ufer: Im Westen Malawi, im Nordosten Tansania, wo der See aus politischen Gründen immer noch seine alte Bezeichnung Nyassasee trägt, und im Südosten Mosambik.
Der Malawisee ist einer der klarsten Seen der Erde. Teilweise kann man bis zu 20 Meter tief sehen. Berühmt wurde er durch seine Vielfalt an endemischen Fischarten. Bisher wurden ca. 50 Gattungen mit über 600 Arten entdeckt - und das sind lange noch nicht alle. Es werden ca. 1.500 Arten im Malawisee vermutet. Seine Bedeutung für die Aquaristik erlangte der See erst in den 70er Jahren. 3/5 aller Aquarienfische stammen aus diesem See. Das Binnenmeer am Südabschnitt des afrikanischen Grabenbruchs ist eines der größten tropischen Süßwassermeere der Erde und damit eines der größten Trinkwasserreservoire. Wellen von mehreren Metern Höhe sind keine Seltenheit.
Der einmalig blaue See verfügt über einen Abfluss, den Shire. Dort befinden sich zahlreiche Riffe, die auch die Schifffahrt nahezu unmöglich machen. Aufgrund des ruhigen Wassers an dieser Stelle werden Fische gefangen und Schilf angebaut. Gespeist wird der See durch mehrere Zuläufe aus dem anliegenden Hochland, jedoch trocknen die meisten Flussläufe in den Trockenperioden aus.
Der See wurde 1859 von dem englischen Missionar und Afrika-Forscher David Livingstone bei seinen Afrika-Expeditionen zum Shire River entdeckt, der ihn "See der Sterne" taufte. Viele andere Forscher, Abenteurer und Entdecker kreuzten den See. Dr. Albrecht Roscher wurde hier 1860 erschlagen, Paul Graetz überquerte ihn im Motorboot "Sarotti" und filmte das bereits 1911, Paul von Lettow Vorbeck marschierte im 1. Weltkrieg mit 2.000 Askaris und 5.000 Trägern in diesem Gebiet herum.
Im Vortrag wurden die verschiedenen Expeditionen von Carsten Möhle verbildlicht, historische Fotos mit den ältesten Aufnahmen vom See gezeigt und die alten Deutschen Häfen vorgestellt, von denen Deutsche Bananen exportiert wurden.
Viele geschichts- und geschichtenschwangere Orte wurden erwähnt, Karonga als archäologisches Zentrum, Cape Mac Lear und Monkey Bay als Schnorchelparadiese gezeigt.
Wie immer waren die Gäste begeistert vom anspruchsvollen und vielseitigen Vortrag und wir Alle freuen uns schon auf den nächsten Besuch von Carsten Möhle bei uns.
Er macht diese Vorträge für Lilli e.V. kostenlos und unterstützt somit unsere Arbeit für die Kinder in Afrika. 250€ Spenden kamen an diesem Abend von den Besuchern für unseren Verein zusammen, wofür wir uns bei Allen recht herzlich bedanken möchten.
Unser besonderer Dank gilt aber dem Referenten Carsten Möhle sowie Ines Brauer vom Eiscafe Bravo in Vollmershain für ihre tolle Unterstützung und diesen gelungenen und spannenden Abend.