Im Jahr 2020 gab es für unsere Lilli in Namibia, Namensgeberin unseres Vereines, viele Veränderungen, Höhen und Tiefen.
Wie fast jedes Jahr im Januar besuchten Mitglieder unseres Vereines Lilli in Namibia und verbrachten mit ihr gemeinsam einige Urlaubstage in diesem wunderschönen Land.
Reisen bildet und inzwischen kennt Lilli schon einige Regionen von Namibia und freut sich immer auf diese Zeit mit den ihr vertrauten Mitgliedern unseres Vereines.
Gemeinsam feierten wir Lillis 12. Geburtstag in Grootfontein.
Neben zahlreichen anderen Geschenken gab es auch einen Gutschein für eine Reise in Namibia mit einer ihr vertrauten Familie aus Deutschland. Und dann war da noch der Gutschein für Lillis zweite Reise nach Deutschland, geplant für Weihnachten 2020. Leider mussten nun beide Reisen auf unbestimmte Zeit verschoben werden und Lilli und wir sind sehr traurig darüber.
Bei unserer Abreise aus Namibia am 31. Januar 2020 war unsere Welt noch in Ordnung und von Corona hatten wir noch nichts mitbekommen. Noch bei Ankunft auf dem Flughafen in Frankfurt wunderten wir uns über die vielen Menschen, die Masken trugen. Aber ganz schnell erfuhren wir den Grund und den Ernst der Lage.
Auch unsere Lilli in Namibia blieb von den Auswirkungen der Corona-Pandemie nicht verschont. Schnell kam in Namibia der Lockdown und Lilli befand sich gerade in den Ferien bei ihrem Vater auf der Farm Hollywood im Sandfeld. Hier war es nicht möglich Homeschooling zu machen und wir suchten nach einer Lösung für das Problem..
Leider sah sich Lillis Pflegemutter Barbina nicht in der Lage, Lilli weiter zu betreuen, so dass es nach nur einem Jahr in der neuen Pflegefamilie schon wieder zu großen Veränderungen in Lillis Leben kam.
Wir mussten für Lilli wieder ein neues Zuhause suchen, was sich in diesen schwierigen Zeiten besonders problematisch gestaltete.
Die folgenden Wochen nahm eine deutschstämmige Familie Lilli bei sich auf der Farm auf und ermöglichte ihr ein gutes Homeschooling und eine fröhliche und unbeschwerte Zeit.
Aber das konnte nur eine Übergangslösung und kein Daueraufenthalt sein.
In Otjiwarongo erklärte sich dann Rebekka, eine pensionierte Lehrerin bereit, Lilli bei sich aufzunehmen. Der Umzug und die Eingewöhnung erfolgten ohne Probleme und Lilli hat dort ein sehr niveauvolles, geordnetes und strukturiertes Zuhause gefunden.
In Namibia gab es lange Zeit nur Homeschooling und Lillis Lehrerin und verschiedene Kontaktpersonen und Familien haben Lilli bei der Bewältigung ihrer neuen, umfangreichen und selbständig zu lösenden Aufgaben geholfen.
So kam Lilli doch recht gut durch diese schwere Zeit, in der ihr die anderen Mitschüler und die vielfältigen Kontakte sehr fehlten.
Seit einem Jahr ist Lilli aktiv bei den Pfadfindern in Otjiwarongo tätig und die zwei Reisen, die diese Gemeinschaft im Jahr 2020 machen konnte, waren eine große Bereicherung für Lilli.
Im Juli gab es einen Ausflug zum Camp "Stachelschwein" am Fuße des südlichen Omatako Berges.
Dort wurde dann noch vor Sonnenaufgang der Berg erklommen. Die jüngste Pfadfinderin, die den Berg je bestiegen hat, war gerade mal 12 Jahre alt und ist unsere Lilli!!
Die nächste Reise der Pfadfinder führte Lilli dann in den Etosha-Nationalpark. Dort kennt sich Lilli schon ein wenig aus, da wir mehrfach mit ihr dort waren. Auch hier erlebte Lilli eine schöne und unbeschwerte Zeit mit ihren Freunden.
Inzwischen ist das Schuljahr 2020 in Namibia beendet und Lilli hat das Jahr trotz vieler Schwierigkeiten gut abgeschlossen und kann im Januar 2021 die 5. Klasse an der Deutschen Privatschule (PSO) in Otjiwarongo beginnen.
Unsere Lilli hat dieses für sie in vielen Dingen so schwere Jahr wirklich tapfer und gut gemeistert und wir sind stolz auf unsere Namensgeberin.
Die Sommerferien (in Namibia ist jetzt Sommer) verbringt Lilli wie immer bei ihrem Vater und wir hoffen, dass sie dort wieder eine schöne und erholsame Zeit mit ihrer Familie hat.
Leider können wir auf Grund der Corona-Pandemie Lilli im Januar 2021 nicht besuchen, was für uns alle wirklich sehr traurig ist.
Herzlichen Dank an unsere Mitglieder sowie an alle Spender und Unterstützer, die auch 2020 die finanzielle Grundlage für Lillis Leben, für die Schulgebühren, für die Pflegefamilie, für Nachhilfe und zusätzliche Ausgaben geleistet haben.
Ein ganz großes „Danke“ an die zahlreichen Bezugspersonen, Lillis Schule und an alle Helfer in Namibia die sich in diesem schwierigen Jahr intensiv und in vielfältiger Form um unsere Lilli gekümmert haben.
Ohne diese große Unterstützung vieler Menschen vor Ort, denen unsere Lilli am Herzen liegt, wäre ihr Leben in diesem hohen Niveau nicht möglich.