Lilli 2010
Im Januar 2010 treffen die Vereinsmitglieder Angela Meinhardt, Ramone Kasel, Frank Grimm, Frank Westphal und Sylvia Fischer
auf der Farm Otjekongo die kleine Lilli endlich wieder.
Sie hat sich prächtig entwickelt und ist kugelrund und putz munter.
Eine ihrer Lieblingsbeschäftigungen ist unübersehbar das Essen.
Gegenüber anderen Kindern und auch meist den Erwachsenen setzt
sie ihren Willen konsequent durch und lässt sich nichts gefallen. Sie ist ein ziemlich starkes Persönchen geworden und wir freuen uns darüber.
Im Kreise der vielen Geschwister und Kinder auf der Farm ist das meist notwendig und von Vorteil.
Lillis Stiefmutter hat gerade die zweite Halbschwester zur Welt
gebracht und die Familie wächst und wächst... Für uns Deutsche ist
das manchmal recht unverständlich, aber für afrikanische Verhältnisse alles völlig normal.
Zwei Tage nach ihrem zweiten Geburtstag sind wir wieder kurz zu
Besuch bei Lilli. Ihre Schwester Karetu kann sich daran erinnern,
dass Lilli am 8. Januar 2008 geboren ist, aber es spielt für die
Bewohner in Namibia keine besondere Rolle. Geburtstag wird nicht gefeiert und Geschenke gibt es auch nicht.
Wir überreichen Lilli an diesem Tag die mitgebrachten Geschenke von Spendern aus Deutschland und die kleine Prinzessin freut sich riesig
und ist ganz stolz auf ihre neuen schönen Sachen. Schnell schnappt
sie Puppe, Tasche und Beutel und bringt alles in die kleine Hütte in Sicherheit.
„Alles meine und ihr anderen bekommt davon nichts ab“ scheinen ihre Augen und Gesten zu sagen.
Wir staunen und lachen über dieses pfiffige Kerlchen. Natürlich haben
wir uns im Vorfeld gefragt, ob es gut ist Lilli zu beschenken und die andern Kinder in dieser Form nicht. Aber ohne die kleine Lilli gäbe es unseren Verein Lilli e.V. nicht und sie ist uns sehr ans Herz gewachsen.
Außerdem werden die Sachen natürlich weiter „vererbt“ und die
anderen Kinder werden durch unser Engagement für den Kindergarten auch unterstützt.
Lilli kennt nun besonders Sylvia Fischer schon und ist sehr anhänglich und liebebedürftig, möchte immer auf den Arm genommen werden und schmusen. Und wehe, es drängelt sich ein anderes Kind dazwischen!
Es ist offensichtlich, dass Lilli zwar von ihrer Familie gut versorgt wird,
aber niemand so richtig Zeit für sie hat und sich mit ihr beschäftigt.
Am Ende unserer Reise sind wir noch einmal auf der Farm und bei Lilli.
Sie hat sich inzwischen ihre kleine Hand heftig am offenen Kochfeuer verbrannt. Aber auch das ist für afrikanische Kinder wohl fast
Normalität und die kleine Lilli ist ganz tapfer.
Nun heißt es wieder schweren Herzens Abschied nehmen von dem kleinen dunklen Kakaoböhnchen.
Gut, dass Lilli noch nicht realisieren kann, dass die „Weißbäuche“ nun wieder in ihre Heimat Deutschland fliegen.
Weitere Fotos finden Sie in der Galerie Lilli.